Seit Robert Delaunay können wir „die Großstadt nicht mehr naturalistisch sehen“, schreibt 1911 der Kunstkritiker Theodor Däubler zu den ersten Eiffelturm-Bildern des Malers. „Ganze Häuserzeilen schrecken wie umgebogen zurück. Es ist, als führen wir in scharfen Kurven an ihnen in Schnellbahnen vorbei.“ Delauney selbst, 1885 in Paris geboren, nannte das Bauwerk schlicht das „Barometer meiner Kunst“. Er fand in ihm „die ganze Poesie des modernen Lebens“. Und mehr noch: Der Eiffelturm und das Universum waren für ihn ein und dasselbe. Mehr als 20 Gemälde, in denen er das Wahrzeichen und umliegende Gebäude aus unterschiedlicher Perspektive darstellte, widmete der Künstler seinem Lieblingsthema. Die meisten zeigen den Eiffelturm aus der Vogelperspektive in starken Farblinien, architektonisch unversehrt, im Boden fest verankert. Und doch scheint alles in Bewegung geraten zu sein. Lautlos gleitet unser Blick über den Eiffelturm hinweg, als säßen wir in einem Luftschiff. Hinter ihm öffnet sich geometrisch-ornamental stilisiert der Park, das Marsfeld. Das fein angelegte Netz der metallenen Verstrebungen des Turms fügt sich harmonisch in das Grün der Anlagen und verbindet Natur und Technik zu einem ästhetischen Ganzen. Das Bild „Tour Eiffel“ ist noch bis 15. September 2019 in der Ausstellung „Von Henri Matisse bis Louise Bourgeois – Das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris zu Gast in der Kunsthalle Würth“ zu sehen.
FELIX UND DER EIFFELTURM
Mir gefällt das Bild. Ganz besonders die Farben, die sind so schön bunt! Trotzdem erkennt man sofort den Eiffelturm. Schön sieht er aus, wie er da auf seinen vier Beinen steht, mit den runden Bögen unten und den vielen Zacken oben im Turm. Ich kenne den Eiffelturm, weil meine Oma mir von einem Besuch in Paris mit ihren Freundinnen ein Foto von sich vor dem Eiffelturm geschickt hat. Sie hat mir auch erzählt, dass er eigentlich nur zwanzig Jahre stehen sollte. Jetzt steht er schon über hundert Jahre. Hoch wie ein Wolkenkratzer, auch wenn er längst nicht mehr das höchste Bauwerk der Welt ist, das ist heute 828 Meter hoch.
Der Maler muss den Eiffelturm auch aus der Luft gemalt haben, denn man blickt von schräg oben auf ihn. Von dort oben kann man sicher toll über die Stadt schauen.