Klirrende Kälte. Nebel versperrt die Sicht. Man kann froh sein zu erkennen, wohin man seinen Fuß als nächstes setzen soll. Bei schönem Wetter ist das Nebelhorn ein traumhaftes Ausflugsziel, doch an Tagen wie diesen nimmt der Berg eine menschenfeindliche Haltung ein. Dochabseits jeglicher gemütlicher Wanderwege hängen, diesen Bedingungen trotzend, Männer an einer 600 Meter senkrechten Steilwand in den Seilen. Extremkletterer? Abenteurer? Fehlanzeige! Bauarbeiter von der Tiroler Tiefbaugesellschaft HTB kämpfen gegen den Berg und das Wetter – auf fast 2224 Metern Höhe.
DEN NORDWANDSTEIG ERKLIMMEN
Szenen wie diese ereigneten sich häufig zwischen April und Dezember 2016 am Nebelhorn nahe des bayrischen Oberstdorf. 50 Bauarbeiter haben dem Berg einen neuen Wanderweg rund um den Gipfel, den Nordwandsteig, beschert und ihn zudem mit einem neuen Panoramarestaurant geschmückt. Pünktlich zur Wintersaison 2016/17 können Touristen nun über einen Kilometer den Nordwandsteig entlang zum Gipfelrestaurant laufen und von dort aus nicht nur den traumhaften Ausblick genießen, sondern sogar das Gipfelkreuz sehen. Der Blick darauf war zuvor von der alten Berghütte versperrt worden.
EXTREME BEDINGUNGEN? KEIN PROBLEM.
NEBEL IM SEKUNDENTAKT
Einer der Gipfelstürmer ist Bernhard Ladner. Der 34-Jährige war Vorarbeiter auf der Nebelhorner Bergbaustelle, er hat sich seit sechs Jahren auf den Bereich Spezialtiefbau spezialisiert. Der Tiroler ist ein echter Naturbursche. Schon häufig war er auf extremen Baustellen unterwegs. Trotzdem war die Arbeit am Nebelhorn selbst für ihn nicht 08/15: „Normal ist was anderes“, sagt Ladner. „Da war der Name Programm. Innerhalb von Sekunden stehst du im Nebel. Das kann man sich gar nicht vorstellen.“ Unvorstellbar ist auch der logistische Aufwand, den solch ein Berg verursacht. Mehr als 1500 Hubschrauberflüge waren nötig, um die Betonierarbeiten an der neuen Gipfelstation zu ermöglichen. Hatte sich das Wetter wieder einmal entschieden nicht mitzuspielen, war die Flexibilität der Bauarbeiter gefragt: „Wir konnten im Nebel zwar arbeiten, doch wenn der Heli nicht durchkommt, bringt das alles nichts“, so Ladner. „Ab und zu mussten wir abbrechen und konnten erst weitermachen, als sich das Wetter beruhigt hatte.“
„AUF 2224 METER HÖHE MUSST DU DICH
AUF DEIN ZEUG VERLASSEN KÖNNEN.“
GUTES MATERIAL IST üBERLEBENSWICHTIG
Oft sichern sich die Männer in schwindelerregenden Höhen gegenseitig – da muss alles sitzen. Das Material darf die Bauarbeiter genauso wenig im Stich lassen wie ihre Kollegen. Egal, ob Handschuhe, Bauhelme, Arbeitsschuhe oder Werkzeug: Materialverschleiß ist unter solchen Bedingungen lebensgefährlich. Am Berg besteht ständig die Gefahr, dass Geröll herunterkommt oder man auf unsicherem Untergrund abrutscht. „Da braucht es eine Ausstattung, der man vertrauen kann“, betont Ladner. Vieles davon, wie zum Beispiel Maschinen, Werkzeuge, Arbeitsschutzkleidung, aber auch Dübel und Schrauben, lieferte Würth ans Nebelhorn. Und hat sich dabei als kompetenter Partner erwiesen: „Die Produkte mussten zum einen viel mitmachen, zum anderen brauchten wir ständig Nachschub, wie zum Beispiel Handschuhe. Auf die Würth Produkte und deren pünktliche Lieferung konnten wir uns stets verlassen“, sagt der Tiroler.
WENN DER BERG EINEN BELOHNT
Am meisten Spaß machte Bernhard Ladner die Arbeit natürlich bei Sonnenschein, wenn er die Aussicht genießen konnte – und aufpassen musste, dass er sich nicht die Nase verbrennt. Gut, dass Würth auch den Sonnenschutz gleich mitgeliefert hatte. Bei Plusgraden und blauem Himmel gingen die Arbeiten am Panoramarestaurant und am Nordwandsteig natürlich am besten voran. „Wenn die Sonne rauskommt und man ins Tal runterschaut – solche Momente sind die Belohnung für all die Strapazen“, schwärmt Ladner. Gute Tage gab es Gott sei Dank genügend: Der Zeitplan konnte daher perfekt eingehalten werden. Auch wenn es auf Baustellen wie der am Nebelhorn häufig knallhart zugeht, kommt es für Ladner momentan nicht infrage, auf „harmloseren“ Baustellen zu arbeiten. Es reize ihn, etwas zu tun, das nicht jeder machen kann und für viele unerreichbar scheint. Ladner ist ein Kind der Berge, er liebt seine alpine Heimat, was er gleich mit einer alten Weisheit besiegelt: „Das Leben in den Bergen ist hart, aber schön.“