Die Arbeitswelt befindet sich in stetem Wandel. Die Corona-Pandemie ist die jüngste Zäsur, die radikale Veränderungen angeschoben und beschleunigt hat – Stichwort Digitalisierung. Auch im Arbeitsalltag bei Würth hat die Pandemie mit ihren Herausforderungen nachhaltige Spuren hinterlassen und neue Chancen eröffnet.
Wie wollen wir in Zukunft zusammenarbeiten? Diese Frage beschäftigte die Würth Mitarbeitenden im Sommer 2020. Vor dem Hintergrund des ersten Corona-Lockdowns hatte Bettina Würth, Vorsitzende des Beirats der Würth-Gruppe, den Impuls gegeben, die Struktur des Arbeitsalltags neu zu denken. Themen wie mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeitmodelle standen dabei zu Beginn im Vordergrund. Das Ergebnis war eindeutig: zwei Tage die Woche, so wünschte es sich die deutliche Mehrheit der Befragten, solle mobiles Arbeiten auch nach der Pandemie möglich sein.
Nach diesem Anstoß wurde die Projektgruppe New Work ins Leben gerufen. Ihr Ziel: die Arbeitswelt bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG weiterzuentwickeln. Modern, agil und mit mehr Raum für Individualität, Selbstbestimmung und Kreativität. Im Mittelpunkt dieser neuen, facettenreichen Arbeitswelt steht jedoch nach wie vor der Mensch. „Die unter New Work zusammengefassten Veränderungen und Prozesse sollen einen steigenden Beitrag zu Unternehmenserfolg und Mitarbeiterzufriedenheit leisten“, erklärt Kathrin Funk, Leiterin der New-Work-Initiative.
Raum für Neues
Seitdem hat sich auf dem Würth Campus einiges getan. Die Funktion des Büros wurde neu definiert und in einigen Bereichen bereits durch neue Raumkonzepte ergänzt. In der neuen, modularen Bürogestaltung finden die unterschiedlichen Arbeitskonzepte, Lern- und Arbeitsmethoden ihren Platz. Der Fokus liegt auf der Förderung der drei „K“: Kommunikation, Kollaboration und Kreativität.
Flexibilität und Selbstorganisation sind Kernelemente.
Auch ein Teil der Besprechungsräume wurde bereits mit hybrider Konferenz- und Streamingtechnologie ausgerüstet. Die neu angeschafften Möbel haben größtenteils Rollen und lassen sich dadurch frei bewegen, mehrere Wände sind beschreibbar, um möglichst viel Bewegungsfreiheit bei gemeinsamen Brainstorming-Sessions zu ermöglichen. Desk-Sharing-Bereiche und Inseln für informellen Austausch und Regeneration gehören auch zur neuen Arbeitswelt. Die Neugestaltungen sowie die Auswahl der Büromöbel erfolgen unter den Aspekten der Nachhaltigkeit. „Das Feedback zu den neuen Besprechungsräumen war extrem gut. Damit hatten wir so nicht gerechnet, weil die Räume jetzt nicht mehr so klassisch aufgeräumt wirken wie vorher. Das kam aber richtig gut an – auch dass wir hybride Technik vor Ort haben und die Anschaffung neuer Technik jetzt generell schneller umgesetzt wird“, erzählt Funk.
Zu New Work gehören neben flexiblen Arbeitszeitmodellen und moderner Raumgestaltung auch neue Kommunikationsformate. Da ist zum einen die Einführung digitaler Tools wie Microsoft Teams oder die Nutzung von Podcast-Formaten der Geschäftsführung, um zeitnah und transparent zu informieren. Zum anderen wurden auf dem weitläufigen Würth Campus verschiedene „Walk and Talk“-Routen definiert. „Die Idee dahinter ist, persönliche Treffen, Besprechungen sowie Einstellungsgespräche während eines Spaziergangs an der frischen Luft abzuhalten“, erklärt Funk. „Das Angebot wird sehr gut angenommen.“
Mehr als nur ein Arbeitsplatz
Überhaupt soll durch New Work auch ein Erlebnis-Mehrwert am Campus geboten werden. Kleine Aktionen, zum Beispiel mit eigens eingeladene Baristas, die auf der Dachterrasse mit aromatischem Kaffee verwöhnen, oder Afterwork-Veranstaltungen sind als wiederkehrende Angebote geplant, um das Zusammensein auch außerhalb der Arbeitszeit zu ermöglichen.
„Wir arbeiten mit der Intelligenz der Vielen.“
„Letztendlich basiert New Work darauf, dass die Mitarbeitenden Freiräume und größtmögliche Selbstbestimmung bei der Erledigung ihrer Aufgaben erhalten“, sagt Funk. „Der Arbeitsplatz soll begeistern.“ Auch das Verständnis von Führung hat sich verändert: weniger Vorgaben, dafür mehr individuelle Angebote und Förderung. Befähigung, Begleitung und Vertrauen stehen für Würth-Führungskräfte mehr denn je im Zentrum.
Die New-Work-Initiative zeigt sich als dynamischer Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Veränderungen werden nicht nach dem Gießkannenprinzip flächendeckend eingeführt, ausgehend von den unterschiedlichen Bedürfnissen.
Wir wollen Muster aufbrechen, ohne Veränderungen vorzuschreiben“, erklärt Kathrin Funk. Denn wenn sie eines in diesem Prozess gelernt hat, dann dass man am besten mit denen anfängt, die wollen. Begeisterung ist eben auch ansteckend.